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Gegen Gewalt: Zypries würdigt Schüler-Engagement in Berlin-Kreuzberg

Das Bundesministerium für Justiz teilte am 24.01.2008 mit:
Europas größte Schule setzt ein Zeichen gegen Gewalt und für ein friedliches Miteinander. Schülerinnen und Schüler des Kreuzberger „Oberstufenzentrums Handel I“ (OSZ Handel I) sind dem Aufruf ihrer Schülervertretung gefolgt, sich an einer Unterschriftenaktion für ein gewaltfreies Miteinander zu beteiligen.

Anlass für die Unterschriftenaktion war die Debatte um Jugendgewalt, ihre Ursachen und die Rolle von Migranten in diesem Zusammenhang. Schülersprecher Alexander Freier und Franziska Berge haben die gesammelten Unterschriften heute an Bundesjustizministerin Brigitte Zypries übergeben.

„In der Debatte um Jugendgewalt und ihre Ursachen haben manche versucht den Eindruck zu erwecken, Gewaltdelinquenz sei allein ein Problem ausländischer Jugendlicher. So entsteht schnell der falsche Eindruck, jeder junge Mensch mit Migrationshintergrund sei ein potenzieller Gewalttäter. Wer sich mit den Fakten befasst weiß, dass Gewaltkriminalität in erster Linie soziale und nicht ethnische Ursachen hat. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass deutsche und ausländische 9. Klässler, die ein vergleichbares familiäres und soziales Umfeld haben, sich auch vergleichbar gut oder schwierig entwickeln. Wir müssen brutale Gewalttäter hart bestrafen, aber genauso konsequent die Ursachen der Gewalt bekämpfen. Das heißt für mich, dass jeder junge Mensch eine faire Chance auf Bildung und damit einen guten Start in ein erfolgreiches Berufsleben bekommen muss. Ich finde es eindrucksvoll und nachahmenswert, dass diejenigen, über die in den vergangenen Wochen soviel geredet wurde, sich mit einem Bekenntnis zu Toleranz und Respekt im Umgang miteinander zu Wort melden“, unterstrich Zypries.

„Unsere Gesellschaft lebt davon, dass sich Menschen für die sie tragenden Werte einsetzen. Wo, wenn nicht in einer Schule, kann man lernen, Toleranz und Respekt zu üben. Das haben sich Lehrer und Schüler am OSZ Handel I zum Motto gemacht“, lobte Zypries.

Auf Initiative der Schülervertreter Alexander Freier und Thomas Clausing ist die Schule seit September 2007 eine „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Sie ist damit eine von gut 400 Schulen mit rund 320.000 Schülern in Deutschland, die sich der Initiative gegen Rassismus und Intoleranz angeschlossen haben. Die Statuten von „Schule ohne Rassismus -Schule mit Courage“ schreiben vor, dass 70 Prozent der Schüler, Lehrer und des übrigen Personals ihr Einverständnis erklären müssen und dass mindestens einmal pro Jahr ein Projekt startet. Um das Motto „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ mit Leben zu füllen, findet in der nächsten Woche ein Aktionstag in der Schule statt, im Rahmen dessen sich die Schülerinnen und Schüler in verschiedenen Arbeitsgruppen beispielsweise mit der Frage beschäftigen, wie man Rechtsextremismus im Alltag wirksam begegnet.

Quelle:  www.bmj.bund.de

Fachanwältin für Familienrecht Christine Andrae

Über die Autorin

Rechtsanwältin Christine Andrae ist Fachanwältin für Familienrecht in Köln. Auf dieser Seite veröffentlich sie Beiträge zu familienrechtlichen Themen wie Unterhalt, Sorgerecht, Scheidung oder Umgangsrecht.

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